Liebe Klienten, Kunden, Partner, Freunde und Interessierte,
dieses Blixlicht beschäftigt sich mit einem Gegenstand, der die Menschheit schon sehr lange begleitet und in vielen Bereichen im Einsatz ist. Auch im Coaching, wenn auch eher im übertragenen Sinn...
viel Freude beim Lesen der löchrigen Zeilen
Ihre
BELEUCHTET
Die einfachsten Dinge sind oft die genialsten und schnell vergessen wir, was für ein Wunder wir in den Händen halten. Völlig selbstverständlich nutzen wir diese Gegenstände tagtäglich und machen uns über die Funktionalität keinerlei Gedanken mehr. Der Gegenstand, der mir letztens ins Auge fiel, kommt zu Hause genauso zum Einsatz wie im Handwerk, im Labor oder auf dem Bau und leistet uns beste Dienste. Er besteht aus Metall, Holz, Kunststoff, es gibt ihn in groß und klein, fein und grob - die Rede ist von einem SIEB.
Der Sinn eines Siebs ist, zwei Stoffe zu trennen. Dabei spielt die Größe eine wesentliche Rolle. Der feine oder auch flüssige Stoff geht durch das Sieb hindurch, der andere bleibt im Sieb hängen. Je nach Zweck verwendet man mal das, was im Sieb ist, mal das, was aufgefangen wurde, und manchmal auch beides, jeweils für einen anderen Zweck. Das Ziel ist es also zwei Komponenten voneinander zu trennen, um sie anschließend entsprechend nutzen zu können. Es gibt dabei kein gut oder schlecht, beide Komponenten sind gleich wichtig, werden aber erst durch die Trennung besonders wertvoll.
ERLEUCHTET
Trennen - für viele ein schwieriger und oft auch gefürchteter Prozess. Dabei trennen wir ununterbrochen, nur meist automatisch und nicht sehr bewusst. Im Alltag entscheiden wir schnell was weg kann, was wir behalten wollen, was zu tun ist: von schmutziger Wäsche über die Post, den Einkauf, Urlaub ja oder nein, Kino oder Konzert usw. Das geht uns besonders gut von der Hand, wenn wir klar haben, ob das für uns wichtig ist oder nicht. So richtig schwierig wird es dann, wenn Gefühle mit im Spiel sind. Wenn mit den Gefühlen dann auch noch Krisen und Konflikte verbunden sind und es um Menschen und Beziehungen geht, wird die Gemengelage sehr komplex. Und genau an diesem Punkt verlässt uns dann oft die Fähigkeit, ein (gedankliches) Sieb zur Hand zu nehmen und abzuseihen = zu trennen, welches denn die beteiligten Komponenten sind, die uns gerade zu schaffen machen. Und vor allem herauszufinden, ob, und wenn ja, was, wir damit tun wollen.
Stellt man fest, dass man sich mit seinen Gedanken im Kreis dreht und zu keiner Entscheidung findet, sollte man sich nicht scheuen, ein Sieb-Werkzeug zur Hilfe zu nehmen. Das kann eine einfache Plus-Minus-Liste sein. Mir hilft auch oft eine kleine Mindmap: Problem in die Mitte schreiben und an Seitenarmen alles notieren, was damit im Zusammenhang steht: was hat mich verletzt, was fehlt mir, was ist mir zu viel, was verstehe ich nicht, wo brauche ich mehr Informationen, wer kann mich unterstützen usw. Dann die Punkte prüfen, sortieren und ggf. zusammenfassen. Im nächsten Schritt bewerten: Was ist mir warum wichtig, oder auch nicht oder: was ist im Topf und was im Sieb. Das sind dann oft die beiden Pole, zwischen denen wir hin und her gerissen sind. Diese Übung bringt sehr schnell Klarheit und Überblick und eine Trennung / Entscheidung zeigt sich.
AUSGELEUCHTET
Körperlich weise ich nur die Löcher auf, die von Natur aus auch da sein sollten! Als Coach hingegen verwandle ich mich geistig zeitweise in ein Sieb, um meinen Klienten beim Trennen und Sortieren zu helfen. Der trennscharfe Blick, die offene Rückmeldung oder die kritische Frage eines Coachs, können die bisherige Ordnung über den Haufen werfen. Nützliches, Wichtiges wird getrennt von dem, was überholt, überflüssig und behindernd ist, damit Entwicklung wieder in Gang kommt. Keiner kennt seine Fragestellungen so gut wie der Klient selber. Und keiner kann daher so gut für sich sieben wie der Klient selber. Der Coach ist nur ein Werkzeug, das nach getaner Arbeit an die Seite gelegt werden darf.
Speziell für Klienten, die gerne mal ein wenig sieben würden, um wieder mehr Klarheit über das Wesentliche zu gewinnen, habe ich ein neues Angebot entwickelt, den „Sieb-Tag Mehr Zeit für’s Wesentliche“.
In strukturierter Form werden wir gemeinsam analysieren, was Sie beschäftigt, was Ihnen im Wege steht, was Sie beflügelt und was Sie am besten mit den beiden Komponenten - innerhalb und außerhalb des Siebes - anfangen. Ein kompakter Arbeitstag, an dessen Ende viel Klarheit auf Sie wartet.
ANGELEUCHTET
Ganz aufgeregt kam ein Mann zu einem Weisen gerannt: „Ich muss dir etwas erzählen. Dein Freund …“ Der Weise unterbrach ihn: „Halt!“ Der Mann war überrascht. „Hast du das, was du mir erzählen willst, durch die drei Siebe gesiebt?“, fragte der Weise. „Drei Siebe?“, wiederholte der Mann verwundert. „Richtig, drei Siebe! Lass uns prüfen, ob das, was du mir erzählen willst, durch die drei Siebe passt. Das erste Sieb ist die Wahrheit. Ist das wahr, was du mir erzählen willst?“ „Ich habe es selber erzählt bekommen und …“ „Na gut. Aber sicher hast du es mit dem zweiten Sieb geprüft. Das zweite Sieb ist das der Güte. Wenn es nicht sicher wahr ist, was du mir erzählen möchtest, ist es wenigstens gut?“ Zögernd antwortete der Mann: „Nein, im Gegenteil …“ „Dann”, unterbrach ihn der Weise, „lass uns auch noch das dritte Sieb anwenden. Ist es wichtig und notwendig, es mir zu erzählen, was dich so aufregt?“ “Wichtig ist es nicht und notwendig auch nicht unbedingt.“ „Also mein Freund“, lächelte der Weise, „wenn das, was du mir erzählen willst, weder wahr noch gut noch notwendig ist, so lass es lieber sein und belaste dich und mich nicht damit.”
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