"Sommer ist die Zeit, in der es zu heiß ist, um das zu tun, wozu es im Winter zu kalt war." Mark Twain

 

Liebe Klienten, Kunden, Partner, Freunde und Interessierte,

haben Sie den heissen Sommer gut überstanden? Wenn Mark Twain mit seiner Aussage Recht hat, dann ist der Herbst ja eine sehr gute Jahreszeit,
um all das zu erledigen, was bisher liegen blieb -
und dabei unterläuft uns bestimmt auch mal ein Fehler...

herbstliche Grüße

Ihre


BELEUCHTET

Wenn man eine Sache schnell erledigen will oder sich aus einem bestimmten Grund besonders beeilen möchte, dann passiert gerne auch mal ein Fehler. Man ist unkonzentriert und übersieht ansonsten Offensichtliches - und er ist da, der Fehler. In den allermeisten Fällen keine große Sache. Sobald uns der Fehler auffällt, wird er korrigiert. Fällt er uns selber nicht auf, dann sind häufig unsere Kollegen und Mitmenschen so nett und bringen es für uns in Ordnung. Oder aber der Fehler fällt nur uns und sonst keinem auf... Ich erinnere hier gerne an die Fähigkeiten unseres Gehirns BliXlicht IV 2012 - Angeleuchtet.

Häufig ärgern wir uns über Fehler und hören uns von unserem inneren Perfektionisten sein Gemecker an: "Wie konnte dir das passieren? Du bist doch sonst so korrekt und zuverlässig! Das kannst du doch wirklich besser! Ich fasse es nicht, wie kann man so blöd sein?!"


 ERLEUCHTET

Dabei haben Fehler einen sehr großen Vorteil, den schon Wilhelm Busch perfekt in den Vers gekleidet hat: "Aus Fehlern wird man klug. Darum ist einer nicht genug."

Hätte es in der Menschheitsgeschichte keine Fehler gegeben, dann wären wir mit Sicherheit nicht da, wo wir heute sind. Indem Fehler analysiert wurden und man versuchte es besser zu machen, entstand Veränderung und damit auch Fortschritt. Fehler regen Nachdenken, Reflektion, Veränderung an und sind für Entwicklung unverzichtbar.

Wie blöd, dass wir unsere eigenen Fehler nicht als Fortschritt - ich schreite fort von dem was bisher war - oder Vorteil, sondern als Rückschritt - ich bin zu blöd, lernunfähig, unsensibel usw. - und Nachteil betrachten. Wenn wir ehrlich zu uns sind, dann leiden wir fast nie am eigentlichen Fehler, sondern an unserem Umgang damit.

Die meisten Menschen haben sehr hohe Ansprüche an sich selbst und damit meist auch an andere. Wenn wir nun unsere Erwartungen an uns selbst (oder die an andere) nicht erfüllt sehen, dann nehmen wir uns (und anderen) das übel. Gerne sind wir uns selbst gegenüber der schärfste Kritiker und uneinsichtig und unnachgiebig, wenn es um freundliche Versuche anderer geht, die Fehlerdramatik runter zu schrauben.


  AUSGELEUCHTET

In meiner letzten Fortbildung sagte der Trainer: "Wir müssen uns eingestehen, dass wir das allermeiste einfach nicht wissen und auch nicht beherrschen." Wow, dachte ich, für diesen Satz hat sich das Seminar schon gelohnt.

Das ist eine sehr entlastende Einsicht, die dazu führt, dass man offener wird für all das, was man nicht oder nicht perfekt kann - und auch nicht können muss! Jeder von uns hat ein eigenes Wissen und Können und oft halten wir das für so selbstverständlich, dass wir kein Verständnis dafür haben, wenn andere das nicht können oder wissen. Dabei ist das doch völlig normal! Und wunderbar! Denn so entsteht doch Individualität und Einzigartigkeit! So nebenher aber auch Austausch von Wissen und dadurch Kommunikation und Miteinander. Das, was uns Menschen auszeichnet!

Dort, wo mir in der Zusammenarbeit in Teams ein fairer und offener Umgang mit Fehlern auffällt, da stimmt auch sehr häufig das Arbeitsklima. Denn wer keine Angst davor hat, einen Fehler zu machen, der probiert manches aus, bleibt im Kopf beweglich. Er macht sich und anderen keine Vorwürfe, sondern nimmt Fehler als normal hin und blickt positiv nach vorne.


  ANGELEUCHTET

Als Coach geht es mir bei meinen Klienten immer darum, dass sie ihren ganz persönlich Platz im Leben finden. Es gibt seit einiger Zeit einen schönen, englischen Begriff dafür: Uniquability. Unique bedeutet einzigartig und diese Einzigartigkeit seiner Selbst (mit allen Fehlern) zu erkennen, zu lieben und sich den eigenen, einmaligen, einzigartigen Platz im Leben zu erobern, das ist wichtig und wäre ein wunderbares Lebensziel.

Das Gegenteil dazu ist die employability - die Beschäftigungsfähigkeit, d.h. wie muss ich werden, um einen Platz zu finden.

Vermutlich fordert das Leben von uns beides: einzigartig und angepasst zu sein. Die Frage ist nur, in welchem Mischungsverhältnis fühlen wir uns wohl? Das sollte jeder für sich herausfinden und für sich entscheiden. Sollten Sie zu der Erkenntnis gelangen, dass Ihr persönliches Mischungsverhältnis nicht (mehr) passt, dann nehmen Sie sich doch das Zitat von Viktor Frankl zu Herzen: "Man muss sich nicht alles von sich gefallen lassen." Und verändern Sie, was nicht mehr passt.


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