rüsten - abrüsten, ausrüsten, umrüsten, aufrüsten, hochrüsten, nachrüsten...

 

Liebe Klienten, Kunden, Partner, Freunde und Interessierte,

na, hat bei Ihnen die Rüstzeit schon begonnen? Haben Sie Ihr Rüstzeug vorbereitet, die Rüstung bereit gelegt und sich für ein Wettrüsten gewappnet?

Ich schon - gerüstete Grüße

Ihre


BELEUCHTET

Unsere schöne deutsche Sprache ist von solcher Vielfalt, dass einem manchmal schwindelig werden kann. Ganz besonders interessant ist es, wenn man ein bekanntes Wort in einem ganz anderen Zusammenhang hört, als den, den man normalerweise mit dem Wort verbindet. Beschäftigt man sich dann mit dem Ursprung des Wortes, dann fällt auf, dass der eigentlich auf etwas ganz anderes hindeutet. Und sehr spannend ist auch, wie ein kleines auf oder ab oder nach dem Wortsinn einen anderen Dreh gibt.

So ging es mir vor ein paar Tagen, als eine Teilnehmerin in einer meiner Supervisionsrunden von einem Rüst-Seminar berichtete, an dem ihre ganze Familie teilgenommen hat. Nicht nur ich, auch die anderen Teilnehmer schauten sie etwas verständnislos an. Die Teilnehmerin erklärte uns daraufhin, dass ihr Mann bei der Bundeswehr beschäftigt ist, die solche Seminare regelmäßig anbietet. Insbesondere sind sie für Soldaten gedacht, die zu einem Auslandseinsatz müssen oder von einem solchen kommen. Die Familien werden vorbereitet und begleitet, sich mit diesen besonderen Situationen auseinander zu setzen, sich vorzubereiten bzw. diese aufzuarbeiten. Aber auch andere Familien sind willkommen, wenn sie für sich eine kleine Auszeit und seelische Klärung oder Stärkung benötigen.


 ERLEUCHTET

Der Wortursprung von rüsten ist rusten und kommt aus dem mittelhochdeutschen und bedeutet ursprünglich sich vorbereiten, zurecht machen, schmücken. Der heute eher geläufige militärische Sprachgebrauch hat sich genau wie der Gebrauch des Wortes im Kontext mit Maschinen erst im Laufe der Zeit entwickelt.

Beim Begriff des Rüst-Seminars fiel mir sofort der Begriff Wettrüsten ein, was ja prinzipiell eine Verbindung zur Bundeswehr zulässt. Mit dem Seminarbegriff war ja aber die Vorbereitung eines Einzelnen bzw. einer Familie gemeint und löste bei mir sofort die Frage aus: Gönnst du dir selber auch eine solche Vorbereitungszeit, um dich auf bestimmte Kontexte vorzubereiten und später auch zu reflektieren? Wie halten Sie es damit? Machen Sie das so nebenbei, gar nicht oder bereiten Sie sich bewusst vor und nach?

Bei näherer Betrachtung konnte ich für mich durchaus feststellen, dass es einen großen Unterschied für mich macht, ob ich mich vorbereitet habe auf eine Situation oder nicht. Auch das zurecht machen hat eine Bedeutung, denn da beschäftige ich mich mit den äußerlichen Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt. Wer schon mal over- oder underdressed war weiß, wie unwohl man sich dann fühlt. In vielen Kontexten ist eine Vorbereitung ganz selbstverständlich für uns. Kaum jemand würde ohne Vorbereitung zu einer Präsentation zu einem Kunden fahren oder ohne Gepäck am Flughafen stehen und in den Urlaub fliegen wollen.


  AUSGELEUCHTET

Im Rüst-Seminar geht es um die ganz persönliche Vorbereitung auf eine neue, vielleicht sogar nicht abzuschätzende Situation. Es ist eine innerliche Vorbereitung, eine Bewusstmachung der eigenen Haltung, der Erwartung und Klärung von Handlungsoptionen. Die innere Haltung hat einen großen Einfluss auf den Erfolg und hängt eng mit meinen - oft unbewussten - Erwartungen zusammen.

Erwarte ich Schwierigkeiten oder Krisen, dann kann ich innerlich prüfen, ob ich aufrüsten muss und mehr Optimismus und Zuversicht ins Gepäck nehmen sollte. Auch eine gedanklich angezogene Rüstung kann hilfreich sein, denn sie schützt mich vor Angriffen, die an der Rüstung abprallen und mir so nichts anhaben können. Vielleicht sollte ich auch abrüsten - unrealistische oder unwichtige Erwartungen streichen und mich so mehr einlassen auf die Situation. Ich kann auch noch mal meine Ressourcen prüfen, um mich innerlich aufzurüsten oder an der einen oder anderen Stelle nachrüsten, wenn es die Situation erfordert.


  ANGELEUCHTET

Vielfach vernachlässigt wird auch die Nachbereitung. Häufig wird dafür gar keine Zeit eingeplant, was sehr schade ist, denn im Rückblick ist manches einfacher zu verstehen. Das liegt am Abstand, den ich dann zur Situation habe und der es mir ermöglicht, mich aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen. Ich kann prüfen, was mir gut und was nicht so gut gelungen ist und daraus lernen, auf was ich mehr achten sollte.

Genau wie die Vor- ist auch die Nachbereitung gut, um zu erkennen, was auch mein Gegenüber geleistet und welche Anerkennung er dafür verdient hat. Und wofür ich mich selber schätze, lobe, weil es mir sehr gut gelungen ist. Manchmal erkenne ich aber auch, wofür ich einfach dankbar sein sollte, weil etwas ganz Unerwartetes, Positives eingetreten ist.

Das Ende eines Jahres ist ein guter - wenn auch nicht der einzige - Zeitpunkt, um mal Bilanz zu ziehen. War ich für dieses Jahr gut gerüstet oder gab es Pannen? Was lerne ich für die Zukunft daraus? Wo möchte ich nach- oder hochrüsten? Welche Ressourcen waren hilfreich? Oder gab es Momente, in denen ich ohne Rüstung unterwegs war und verletzt wurde?

Ich hoffe, Sie können 2019 positiv beenden und starten frohgemut ins neue Jahr. Bleiben Sie positiv, zuversichtlich und mutig - nur so kommen wir persönlich, aber auch als Gemeinschaft weiter. Lassen Sie sich nicht schrecken von persönlichen, wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Krisen - rüsten Sie sich gut! Und bitte denken Sie daran: Es gibt immer eine Lösung und es geht immer weiter!!!


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