Frei nach Paul Watzlawik könnte man für Therapeuten oder Coachs sein Axiom „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ umschreiben in „Man kann nicht nicht intervenieren.“. Allein die Anwesenheit ist schon eine Intervention, denn Coach und Therapeut haben als Person unweigerlich eine Wirkung auf Setting, Beziehung und Kommunikation und damit sehr oft auch auf Erfolg oder Misserfolg von Therapie/Coaching.

Wieviel eigene Intervention ist uns eigentlich bewusst? Unbeabsichtigte Fehler und Pannen im Miteinander haben auch einen Einfluss! Wie gehe ich als Therapeut/Coach mit diesen Fehlern um und wie kann ich meine Interventionen besser auf die Bedürfnisse meines Gegenübers anpassen, um einen bestmöglichen Erfolg zu erreichen?

Zu diesen Fragen geben die 22 geführten Gespräche Antworten. Dabei werden zwei Schwerpunkte gebildet: Sprechen, kommunizieren, in Kontakt kommen und Therapeutisch(e) Räume öffnen. Unter Überschriften wie Biografisches Erzählen, Therapiefallen oder Süchtige Menschen, Leiblichkeit, Schuld und Schuldgefühle berichten die Experten aus ihren Fachgebieten und von ihren Erfahrungen.

Die Gespräche geben einen Einblick in die Vorgehensweise von Therapeuten und die neuesten Entwicklungen dazu. Obwohl die theoretischen Ansätze gut erklärt werden, hätte ich mir mehr praktische Beispiele aus dem Therapiealltag gewünscht, um anhand eines konkreten Falles die Umsetzung besser nachvollziehen zu können. Und auch, um aus gemachten Fehlern zu lernen, um eigene blinde Flecken besser erkennen zu können. Eine stärkere, konkretere Sensibilisierung für die vielen möglichen Fallen hätte mir für meinen Alltag als Coach mehr geholfen.

Fazit: Dieses Buch ist mehr für Therapeuten geschrieben, die hier unter gut gewählten Überschriften Expertenanregungen für die Vertiefung eigener Interventionen und Vorgehensweisen finden können.

 

Das Buch kaufen: Die Kunst der Intervention

Autor: Uwe Britten (Hr.) Psychosozial Verlag