Liebe Klienten, Kunden, Partner, Freunde und Interessierte,

ohne Kommunikation geht gar nichts. Weder beruflich noch privat. Ist uns allen bewusst und die meisten behaupten von sich, es zu können und auch zu tun. Dann sollten doch  angeordnete Gespräche nicht nötig sein, wenn alle so super kommunizieren, oder? Doch gerade zum Jahresende finden in vielen Unternehmen verordnete Gespräche zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter statt. Um Sinn und Nutzen dieser Gespräche geht es im neuen BliXlicht.

 

Ihre


BELEUCHTET

Mit dem Jahresende (oder auch zu Jahresbeginn) kommen in vielen Unternehmen die Mitarbeitergespräche wieder auf die Tagesordnung. Aus vielen Gesprächen mit Mitarbeitern weiß ich, dass diese nicht sehr beliebt sind. Gerade wenn es nur um die Zusammenarbeit und persönliche Entwicklung geht und nicht um finanzielle Belange wie  Gehaltserhöhung, Bonus oder Tantieme, dann halten viele Mitarbeiter die Gespräche für überflüssig. Hauptargument: Wir reden doch sowieso ständig miteinander!

Na hoffentlich, kann ich da nur antworten! Denn wenn im Arbeitsalltag nicht miteinander geredet wird, dann ist es schlecht um die Zusammenarbeit und den Arbeitserfolg bestellt. Ehrlicherweise müsste man sich aber eingestehen, dass es bei dieser Kommunikation fast immer um organisatorische und fachliche Punkte geht. Es werden unzählige Besprechungen in Unternehmen abgehalten, so dass man sich manchmal fragt, ob noch genügend Zeit bleibt, das Besprochene auch in die Tat umzusetzen. Aber wird auch miteinander geredet?

Zwischenmenschliche Aspekte der Zusammenarbeit werden erst dann angesprochen, wenn es nicht so gut läuft und das Auswirkungen auf die Zusammenarbeit hat: Missverstandene Absprachen, mangelnde Abstimmung zu Verantwortlichkeiten und Terminen, Rückzugsgefechte, Eifersüchteleien, Konkurrenzgerangel, Machtkämpfe und, und, und.


ERLEUCHTET

Würde man sich über die rein sachlich-fachlichen Aspekte hinaus mehr Zeit für die zwischenmenschliche Kommunikation nehmen, dann würden einige Stolpersteine schon im Vorfeld aus dem Weg geräumt werden können. Sowohl von den Führungskräften als auch von den Mitarbeitern wird an dieser Stelle gerne der zeitliche Druck als Ausrede angeführt - für so was haben wir keine Zeit. Das zeigt mir, dass dieser Teil der Kommunikation leider einen geringeren Stellenwert hat als andere Aspekte. Schade, denn gerade dieser Teil trägt zu dem bei, was viele Mitarbeiter sich von ihrem Vorgesetzten wünschen: wahrgenommen zu werden, respektvoll und wertschätzend behandelt zu werden und Rückmeldung zur Arbeitsleistung zu bekommen. 

Laut der Gallupstudie 2015 haben 70% der Mitarbeiter nur eine geringe Bindung an ihr Unternehmen, 15% haben gar keine und 15% eine hohe Bindung. Und diese Entwicklung zeigt sich schon seit einigen Jahren. Damit kann kein Unternehmen zufrieden sein! Und eigentlich auch kein Mitarbeiter, denn wenn ich nur eine geringe Bindung habe, dann kann das ein deutlicher Hinweis darauf sein, dass ich mich an meinem Arbeitsplatz nicht wohl fühle. Wenn man nun an die langen Stunden am Arbeitsplatz denkt, führt dies auf Dauer weder zu einem guten Befinden noch zu guter Leistung, eher zur Inneren Kündigung. Es besteht also Handlungsbedarf.

Personaler kamen auf den Gedanken, Führungskräften und Mitarbeitern ein wenig auf die Sprünge zu helfen und führten verpflichtende Mitarbeitergespräche ein. Zunächst ein Hype, sind diese Gespräche nun ein wenig in die Jahre gekommen und werden oft nur noch formal und mit wenig Engagement geführt. Das ist sehr bedauerlich, denn die Mitarbeitergespräche bieten beiden Seiten einen guten Rahmen, um ungestört und konzentriert die Punkte anzusprechen, die es in der Zusammenarbeit zu klären gilt und der persönlichen Kommunikation mehr Raum zu geben - außerhalb der alltäglichen Kommunikation.


  AUSGELEUCHTET

Wenn Führungskraft und Mitarbeiter Interesse an Lösungen für eine bessere Zusammenarbeit haben und ihnen ein positiver Verlauf und ein gutes Ergebnis des Gespräches wichtig sind, dann bedarf es einer entsprechenden Vorbereitung. Als Fan der Lösungsorientierung plädiere ich immer dafür die Lösung im Fokus zu haben und nur wenig - oder gar keine - Zeit mit der Analyse der ursächlichen Probleme zu verbringen. Der lösungsorientierte Ansatz stellt keinen direkten Zusammenhang zwischen Fehlern und erfolgreicher Zusammenarbeit her. Defizite genau zu erforschen kann hilfreich sein, um besser verstehen zu können, warum was wie nicht so gut läuft. Aber damit habe ich noch keine Lösung! Viel besser ist es, sich auf die Ressourcen und Stärken zu konzentrieren und diese in den Mittelpunkt der Lösung zu stellen. In jeder Art von Gespräch sollte das so sein, ganz besonders aber in einem Mitarbeitergespräch.

Die Führungskraft sollte sich daher in der Vorbereitung die Kompetenzen und Stärken des Mitarbeiters ins Gedächtnis rufen, die Erfolge und Leistungen der letzten Zeit würdigen und im Gespräch unbedingt äußern. Ein Mitarbeitergespräch soll motivieren und ist auf die zukünftige Zusammenarbeit ausgerichtet. Das sollte auch dem Mitarbeiter bewusst sein, wenn er seinem Vorgesetzten Rückmeldung gibt und er sich von ihm Veränderungen für die Zukunft wünscht.

Das, worüber wir sprechen rückt in den Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit. Daher nicht von Problemen oder Misserfolgen sprechen, sondern von Verbesserungen und Lösungen. Achten Sie auf Ihre Sprache und bleiben Sie positiv. Beide Gesprächspartner sollten ihre Gedanken und Wünsche ehrlich und klar auf den Punkt bringen. Weichen Sie nicht aus, laufen Sie keine Umwege, keine Schnörkel und Verzierungen - offen und konzentriert und absolut wohlwollend sollte ein Mitarbeitergespräch geführt werden.


 ANGELEUCHTET

Ein Mitarbeitergespräch ist eine gute Chance, sich ungestört und außerhalb der alltäglichen Arbeitskommunikation auszutauschen. Dafür brauchen beide Seiten neben einer guten Gesprächsvorbereitung auch Offenheit, Toleranz und Mut, das anzusprechen, was sie bewegt. Es gibt kein Richtig oder Falsch in einem Gespräch, maximal ein Anders. Jeder von uns hat seine eigene Wahrnehmung und von seinem Standpunkt aus Recht. Das sollten wir in jedem Gespräch bedenken und uns bemühen, die Perspektive unseres Gesprächspartners besser zu verstehen und zu aktzeptieren.

Eine ausgezeichnete Hilfe bei der Vorbereitung von Mitarbeitergesprächen liefert das von Lilo Schmitz und Birgit Billen verfasste Buch Lösungsorientierte Mitarbeitergespräche.

Die Autorinnen geben in sehr strukturierter Form Hinweise zur Vorbereitung und Durchführung von Mitarbeitergesprächen. Viele weitere Gesprächsbausteine geben Führungskräften wertvolle Hinweise für heikle Gespräche, z.B. bei Abmahnungen, Rückkehrgespräch, Versetzung, und auch für Teamgespräche. Mit 10€ eine ausgezeichnete Investition, und das nicht nur für Führungskräfte...

Im BliXlicht II-2012 finden Sie auch noch Hinweise zum Thema Feedback geben.


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