Liebe Klienten, Kunden, Partner, Freunde und Interessierte,

als Coach und Moderatorin begleitet es mich ständig: Feedback. Und wie halten Sie es damit? Holen Sie sich bewusst Rückmeldung zu Ihrem Verhalten ein? Und wie gibt man eigentlich Feedback? Mit diesem Thema beschäftigt sich dieses Blixlicht.
Auf Ihre Rückmeldungen zu diesem und allen weiteren Themen freue ich mich schon jetzt!

Herzliche Grüße

Ihre


BELEUCHTET

Die Fahrscheinkontrolle im Zug wird in der Regel von allen Beteiligten als unvermeidlich, aber nicht als bereichernd angesehen. Als ich vor ein paar Wochen im Großraumwagen Richtung Berlin saß, beobachtete ich einen Bahnangestellten. Er sprach jeden Reisenden persönlich an, suchte Augenkontakt, machte witzige Bemerkungen, lächelte und war in seiner ganzen Art zugewandt, freundlich und angenehm. Das blieb nicht ohne Wirkung auf die Reisenden. Nach einem kleinen Überraschungsmoment lächelten sie zurück, wechselten ein paar Worte mit dem Bahnangestellten und hinterher mit ihrem Nachbarn - denn wann trifft man schon mal auf so einen netten Schaffner?

Als er bei mir ankam fragte ich ihn, ob er bemerkt hätte, was er gerade anstellt - er schaute mich verdutzt an. Ich erzählte ihm, was ich beobachtet hatte und bedankte mich für seine gute Laune morgens um 6 Uhr und seine so freundliche und angenehme Art. Ich gab ihm eine Rückmeldung – ein Feedback – zu seinem Verhalten. Und was war seine Reaktion? Er wurde ROT! Er war beschämt und erfreut zugleich und hoffentlich motiviert, so weiterzumachen.

Vielen fällt es schwer, ihrem Gegenüber eine Rückmeldung zu seinem Verhalten zu geben. Sie befürchten, nicht den richtigen Ton zu treffen und den anderen zu verletzen. Das Risiko wollen die meisten nicht eingehen – es sei denn, der Druck bzw. der Schmerz sind hoch – und lassen es lieber. Schade, vor allem wenn man bedenkt, dass man ja auch positive Rückmeldungen geben kann, die dem anderen gut tun.

Seit vier Jahren begleite ich Rückmeldeprozesse für Führungskräfte hauptsächlich in der öffentlichen Verwaltung, z.B. in Bundesministerien. Diese erhalten von ihren Mitarbeitern durch einen online-Fragebogen eine Rückmeldung zu ihrem Führungsverhalten. Die Auswertung und die Bearbeitung des Ergebnisses erfolgt dann in einem moderierten Rückmeldegespräch. Es ist erstaunlich, dass die Mitarbeiter sich gerne am anonymen Fragebogen beteiligen - aber wenn es in die persönlichen Teamgespräche geht, haben sie oft nicht den Mut etwas zu sagen. Selbst wenn es eine gute Arbeitsatmosphäre gibt, scheuen sich die Mitarbeiter ihrer Führungskraft zu sagen, was ihnen in der Zusammenarbeit und Führung nicht gefällt. Da muss man als Moderator oft mit viel Einfühlungsvermögen und einer Portion Humor die Stimmung und die Bereitschaft zum Gespräch fördern. Die Führungskräfte sind oftmals erstaunt, wie wenig ihre Mitarbeiter sagen, und daher auch manchmal ein wenig enttäuscht. Wenn sie selber aber ihren Führungskräften Rückmeldung geben, läuft es häufig nicht viel anders ab. Im Gegenteil, mein Eindruck ist, je höher die Führungskraft in der Hierarchie steht, desto mehr nimmt die Offenheit in der Rückmeldung ab. Und so kommt einem Coach eine wichtige Aufgabe zu: nämlich Rückmeldung an die Führungskraft zu geben.


ERLEUCHTET

Wenn Sie sich etwas Besonderes gönnen möchten, lege ich Ihnen unser Kreta Angebot Coaching für Körper, Geist und Seele im Juni nochmal ganz besonders ans Herz. Noch gibt es Plätze! Weitere Details finden sie im Flyer. Meine Kollegin Silvia Tews oder ich beantworten Ihre Fragen zu diesem speziellen Angebot gerne auch persönlich.

Im April und Mai geht außerdem ein neue Veranstaltung an den Start: JobTalk
In einer Runde von maximal 12 Personen bieten wir Ihnen die Möglichkeit, sich über beruflichen Fragestellungen und Probleme unter professioneller Begleitung auszutauschen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie leidensfähig Menschen sind. Manche befinden sich schon seit Jahren in Konflikten mit Vorgesetzten oder Kollegen finden aber keine Lösung, da sie sich keine Anregungen von außen holen. Feedback – Rückmeldung – von anderen zu bekommen, sich auszutauschen und von den Erfahrungen anderer zu profitieren sind hier die Schlüssel zur Lösung! 


 AUSGELEUCHTET

Einer meiner Coachingausbilder sagte: „Rückmeldungen im Coaching sollten offen, aber nicht schonungslos sein.“ Von dieser Devise sollte man sich in jeder Art von Rückmeldung leiten lassen! Ziel ist es ja nicht, den anderen bloß zu stellen oder zu verletzen, sondern eine Anregung zu geben, über das eigene Verhalten nachzudenken und es ggf. zu ändern. Dabei sollten beide Seiten diese Kernpunkte als Feedbackregeln beherzigen:

Der Feedbackgebende:
• Sollte klären, ob sein Feedback erwünscht ist.
• Wenn ja, sollte er das Verhalten wertschätzend beschreiben, nicht be- oder verurteilen. Nicht moralisch werten oder Ratschläge geben.
• Er sollte seine Eindrücke an konkreten Beispielen erläutern. Hier gilt: Ich – nicht man! Was hat das Verhalten mit mir gemacht, was hat es bei mir ausgelöst.

Der Feedbacknehmende:
• Den anderen ausreden lassen.
• Zuhören und sich nicht rechtfertigen oder verteidigen. Nachfragen, wenn etwas unklar ist.
• Verstandenes in eigenen Worten rückmelden und sich für das Feedback bedanken.
Das Gesagte sacken lassen, annehmen, was passt.
Wobei kann Feedback helfen? Im Fachbuch von Jörg Fengler „Feedback geben“ fand ich die folgenden 13 Funktionen von Feedback:

Feedback…
… steuert Verhalten.
… hilft, zielgerichteter zu arbeiten.
… ermutigt, wenn es positiv ist.
… hilft bei der Fehlersuche.
… fördert persönliche Lernprozesse.
… hebt die Motivation.
… hilft bei der Selbsteinschätzung.
… ermöglicht, sich hilfreiche Rückmeldungen zu beschaffen.
… führt zu einem Zuwachs an Einfluss sowohl beim Empfänger wie beim Geber von Rückmeldungen.
… bewirkt eine engere Verbindung mit der Aufgabe.
… hilft bei der Identifikation mit der Arbeitsumgebung und der Planung der beruflichen Entwicklung.
… hilft in Verhandlungen bei der Einschätzung von Angeboten.
… hilft, die Qualität von Entscheidungen zutreffend zu bewerten, zu beurteilen.

Seien Sie  mutig und zuversichtlich und probieren aus, was Feedback alles auslösen kann. Sie werden positiv überrascht sein! 


ANGELEUCHTET

„Ein Hindernis ist dann ein Hindernis, wenn du es nur als Rückschlag und nicht als Chance siehst.“
Dr. John Demertini, amerikanischer Autor.

Wenn Sie noch mehr erhellende Momente haben möchten, hier geht es zum BliXlicht Archiv...

Lieber zur Startseite zurückkehren?