Klopfen gegen den Stress

Der Pflegenotstand ist allgegenwärtig und wird von Medien und Politik immer wieder thematisiert. Die stetig steigende Zahl von Pflegebedürftigen zusammen mit dem demographischen Wandel und der weiterhin kontinuierlich steigenden Zahl von fehlenden Fachkräften macht die Pflegesituation immer dramatischer.

Doch wer fragt nach dem Notstand wie ihn die Pflegekräfte erfahren? Und wie kann man diesen belasteten und dennoch immer noch engagierten Fachkräften Hilfestellung geben, damit sie ihren Arbeitsalltag nicht nur unbeschadet, sondern auch gerne und gut schaffen?

Konkrete und praktische Anleitungen zum Umgang mit persönlichen Stress- und Belastungssituationen geben die Autoren Christiane Grümmer-Hohensee und Dr. Michael Bohne im Buch Klopfen gegen den Stress, Mabuse Verlag,  ganz gezielt für die Pflegekräfte.

Die Klopfmethode PEP wird von den Autoren als einfach zu erlernende und praxisnahe Methode empfohlen. Die Kombination aus schneller Stressreduktion bei gleichzeitigen selbstwertstärkenden Affirmationen reduziert die gefühlte Belastung schnell und effizient. Das Klopfen wirkt direkt bei der neuronalen Verarbeitung von Emotionen und reduziert oder löst häufig sogar negative Gefühle wie Angst und Hilflosigkeit auf.

Die konkreten Klopfanleitungen für den Pflegealltag haben mir besonders gut gefallen. Tabuthemen wie Ekel, Scham und Aggression, denen Pflegekräfte in ihrem Arbeitsalltag immer wieder begegnen, werden offen angesprochen und mit Lösungssätzen und Affirmationsvorschlägen begleitet.

Wer in der Pflege tätig und bereit ist, mit wenig Aufwand eine gute Methode zu erlernen, um sich im Alltag selber zu helfen und zu entlasten, findet in diesem Buch alles was er dazu braucht.

Meine Erfahrungen aus Coaching- und Supervisionsarbeit mit Führungskräften aus der Kranken- und Altenpflege fand ich in diesem Buch voll bestätigt. Ich kann das Buch allen gestressten Pflegekräften nur empfehlen. Insbesondere auch deshalb, weil ich die Methode seit Jahren erfolgreich in meiner Arbeit mit Klienten und mir selber immer wieder einsetze.